Eine anwendungsorientierte Erfassung des Antibiotikaeinsatzes in der Tiermedizin hat der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, angemahnt. „Es muss klar sein, an wie vielen Tages ihres Lebens Schweine, Hähnchen und Kühe Antibiotika erhalten haben“, forderte Ostendorff nach der heutigen Sitzung des Bundestagsernährungsausschusses in Berlin. Seiner Auffassung nach ist die abgegebene Antibiotikamenge an Veterinäre als absolute Zahl nicht geeignet, die Behandlungswirklichkeit in deutschen Mastställen abzubilden.
Der Grünen-Politiker begrüßte, dass sich Abgeordnete aller Bundestagsfraktionen in der heutigen Debatte für eine Aufschlüsslung der Daten nach täglichen Behandlungsdosen pro Tier ausgesprochen hätten. Umso wichtiger sei es, die Erfassung zu präzisieren und Reserveantibiotika ausschließlich in der Humanmedizin einzusetzen.
Der Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Dr. Helmut Tschiersky, hatte in der Ausschusssitzung die Antibiotikazahlen 2013 erläutert. Danach waren im vergangenen Jahr mit insgesamt 1 452 t Antibiotika 170 t weniger in der Tiermedizin eingesetzt worden als im Vorjahr. Allerdings hatte die verwendete Menge der sogenannten Reserveantibiotika, die eine besondere Bedeutung für die Therapie beim Menschen haben, zugenommen.
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